Organisationsmodell

Wir gehen davon aus, dass es an der IGS Querum keine bilinguale Klasse geben soll. Eine solche Struktur läuft dem Gesamtschulgedanken zuwider – an der IGS wollen wir, dass in jeder Klasse möglichst gleichmäßig alle Leistungsgruppen vertreten sind, die sich durch unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten, Arbeitsstrategien und Begabungen kennzeichnen lassen. Nur so ist ein gedeihliches Lernen in Gruppen möglich, besonders in dem Sinn, dass Schüler/innen voneinander lernen.
Ziel der bilingualen Lerngruppen soll vielmehr eine äußere Differenzierung sein, die das Differenzierungsmodell der IGS Querum, wie es im Schulprogramm ausgewiesen ist, ergänzen kann. Die Zielgruppe dieser Differenzierung sind leistungsbereite Schüler/innen, deren gezielte Förderung (Forderung) in heterogenen Gruppen nicht in angemessenem Umfang möglich ist. Wir halten ein in der Fremdsprache Englisch erteiltes Sachfach für einen geeigneten Weg, diese zusätzliche Förderung (Forderung) zu gewährleisten.
Das Ziel dieser Maßnahme ist im weitesten Sinne die Erweiterung der Kommunikationsfähigkeit in der Fremdsprache Englisch.
Schüler/innen dieser bilingualen Lerngruppen bringen ihre zusätzlich erworbenen und geübten Fertigkeiten und Kenntnisse in den Fachunterricht ein, können dort in der Partner- und Gruppenarbeit „Coach“-Rollen übernehmen und so durch eine zusätzlich Förderung (Forderung) erfahren.

Ausgehend von diesen Voraussetzungen wird der Unterricht in den bilingualen Lerngruppen folgendermaßen organisiert:

1. In den Jahrgängen 5 und 6 werden für den bilingualen Unterricht zwei Unterrichtstunden im  Förder-/Forder-Bereich zur Verfügung gestellt (zweimal wöchentlich in der ersten Unterrichtsstunde).
Die bilingualen AGs arbeiten inhaltlich anders/ergänzend als/zu das/dem Sachfach bzw. Englisch als Unterrichtsfach. Der Unterricht soll überwiegend handlungs- und erlebnisorientiert sein und Methoden- und Sprachkompetenzen vermitteln.

2. In den Jahrgängen 7 und 8 erhalten die Schüler/innen der bilingualen Lerngruppen zwei zusätzliche AG-Stunden.

3. In den Jahrgängen 9 und 10 belegen die Schüler/innen der bilingualen Lerngruppe den zweistündigen Wahlpflichtkurs „Cultural Studies“ im WPK-Bereich II. Dieser WPK ist schon seit einigen Jahren eingerichtet.

Zur Wahl des Sachfachs
Das Sachfach, das in englischer Sprache unterrichtet wird, siedelt sich im Bereich Gesellschaftslehre / Religion / Ästhetik an und ist in seinen Schwerpunkten jeweils von der Lehrbefähigung der unterrichtenden Lehrkraft abhängig. Zur Zeit entspricht diese Fächerkombination der Mehrzahl unserer Fachlehrkräfte für Englisch.

Ziele

1. Allgemeines Ziel

Differenzierung an der IGS Querum bedeutet, dass jede/r Schuler/in die Chance erhalten soll, gemäß ihren/seinen Fähigkeiten gefordert bezw. gefordert zu werden. Dementsprechend soll das bilinguale Unterrichtsangebot leistungsbezogene und motivierte Schuler/innen fordern, die
•    an dem vertieften Erlernen der Fremdsprache Englisch interessiert sind
•    ihre interkulturelle Kompetenz und Sensibilität verstärkt entwickeln wollen.

2. Besondere Ziele

•    erhöhter Kontakt mit der englischen Sprache
•    Aufbau der Kommunikationsfähigkeit Training der Sprechfertigkeit
•    Übung fachspezifischer Arbeitstechniken
•    Praktizieren offener Unterrichtsformen
•    Erziehung zur Selbstständigkeit beim handlungs-, erlebnis-, kommunikations- und projektorientierten Lernen
•    Aufbau einer fachsprachlichen Kompetenz in der Fremdsprache
•    Verstärkung der fremdsprachlichen Kompetenz
•    Schaffung von fremdsprachlicher Authentizität im Umgang mit der Fremdsprache

Leistungsbewertung und -messung

Bei der Leistungsbewertung und -messung in den bilingualen Arbeitsgemeinschaften und im bilingualen Wahlpflichtkurs „Cultural Studies“ gelten die Grundsätze des schuleigenen „Konzeptes zur Leistungsmessung und -bewertung“ im Fremdsprachenunterricht.
Da das bilinguale Unterrichtsangebot deutlich die Steigerung der fremdsprachlichen Kommunikationskompetenz als Zielvorgabe hat, hat bei der Bewertung und Messung der Schülerleistung auch diese den Vorrang gegenüber den vermittelten Fachinhalten.
In den Jahrgängen 5 bis 8 erfolgt dies in einem individualisierten AG-Lernentwicklungsbericht, der unter anderem über folgende Lernbereiche Auskunft geben soll:

  • Erweiterung des Wortschatzes in bestimmten inhaltlichen Bereichen
  • Textverständnis
  • Sprachanwendung im schriftlichen u. mündlichen Bereich (produktiv / reproduktiv)
  • Aussprache
  • Sich einbringen in Gruppen- und Partnerarbeit
  • Verantwortungsübernahme für Arbeitsergebnisse
  • Motivation (Einstellung zur -, Interesse an der -, Engagement für die -Fremdsprache)
  • Umgang mit (Lern-) Schwierigkeiten
  • Präsentation von Arbeitsergebnissen Aneignung von Sachwissen
  • Im WPK „Cutural Studies“ in den Jahrgängen 9 und 10 erfolgt die Zensierung ebenfalls auf der Grundlage der o. a. Punkte. Da in diesen Jahrgangsstufen der Sachfachwissensvermittlung eine größere Bedeutung zukommt, muss hier besonders darauf geachtet werden, dass bei der Leistungsbewertung der Vorrang der fremdsprachlichen Kompetenz gewahrt bleibt. Als Richtwert erscheint hier ein Verhältnis von 70:30 für die Fremdsprachkompetenz sinnvoll und empfehlenswert.

Bildung der Gruppen

Die Teilnahme am Angebot bilingualer Lerngruppen ist freiwillig, jedoch nach Anmeldung jeweils für ein Jahr bindend. Ab Jahrgang 9 ist durch Einbettung des bilingualen Kurses in den WPK II – Bereich eine Teilnahme von 2 Jahren verpflichtend.
Auf den Informationsabenden werden Eltern der Schülerinnen und Schüler des zukünftigen Jahrganges über die Voraussetzungen – möglichst ein Zeugnis Ende Klasse 4, das der oberen Leistungsgruppe entspricht – und die Bedingungen für die Teilnahme an dem bilingualen Angebot informiert. Vor Beginn des 5. Schuljahres entscheiden sich interessierte Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern, ob sie am bilingualen Angebot teilnehmen wollen.

In den Jahrgängen 5 und 6 erfolgt zu Beginn eines jeden Halbjahres bzw. Schuljahres durch das Klassenleitungsteam und die Lehrkraft, die das bilinguale Angebot vertritt, eine Beratung, die Grundlage für die Entscheidung ist, ob eine weitere Teilnahme sinnvoll erscheint.

In Bili können bis zu 20 SchülerInnen aufgenommen werden. Meistens gibt es mehr Interessenten als Plätze, weshalb die Teilnehmer gelost werden (5 pro Klasse). Es gibt eine Warteliste.

Lehrbefähigung von Lehrkräften

An der IGS Querum unterrichten zur Zeit Lehrkräfte in ausreichender Anzahl, um ein kontinuierliches Angebot bilingualen Unterrichts von Jahrgang 5 bis 10 zu gewährleisten.