Stolpersteinverlegung für die Familien Glatt und Fischbein

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ …sie waren unsere Nachbarn, lebten mit uns Tür an Tür

Seit 1995 erinnert der Kölner Künstler Gunter Demnig mit seinem Projekt STOLPERSTEINE bundesweit und inzwischen auch in den angrenzenden Ländern an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Stolpersteine sind kleine Messingplatten, die vor den letzten frei gewählten Wohnstätten im Bürgersteig verlegt werden. Seit 2006 verlegt Gunter Demnig Stolpersteine auch in Braunschweig.

Die Spuren der jüdischen Familien Glatt und Fischbein sind fast komplett aus Braunschweig verschwunden gewesen. Beide Familien sind während bzw. kurz nach dem 1. Weltkrieg nach Braunschweig gekommen und haben sich hier in Braunschweig eine neue Existenz aufgebaut. Familie Fischbein lebte bis zu ihrer Deportation am Wilhelmitorwall 11, der Vater der Familie war als Kaufmann tätig. Familie Glatt betrieb am Meinhardhof einen Delikatessenladen, fußläufig erreichbar von ihrer Wohnung am neuen Petritore 7a. Nach dem krankheitsbedingten Tod des Vaters übernahm seine Frau Lea die Geschäfte.

Zwischen 1936 und 1942 verlieren sich ihre Lebenswege ins Ausland oder enden endgültig. So schafften es nur zwei Familienmitglieder der Familie Fischbein den Holocaust zu überstehen. Bei Familie Glatt waren es alle Kinder, die über die Flucht oder den Kindertransport nach England einen Weg aus Nazideutschland fanden. Um so schöner war es, dass zwei Töchter von Efraim Glatt, mit ihren eigenen Kindern und einem Enkel zur Verlegung der Stolpersteine am Montag dem 06.05. nach Braunschweig schafften. Bei einem gemeinsamen Kaffee tauschten sich einzelne SchülerInnen mit den Nachkommen des zweiten Sohnes von Lea und Chaskel Glatt aus. Diese Erfahrung wird wohl alle auf Lebzeiten prägen.


Ein persönliches Grußwort von Efraim Glatt an den Stolpersteinkurs:

Me and the whole Glatt family would like to thank Andreas Schönhöft and his students for one of the most moving days in our lives , thank you for the last 2 years that you research about our family, I think it’s the best contrast to the people in the past and also for the Anti-Semitism that arise unfortunately in our days , you and your students are the light in the darkness , I hope all of you will learn from this journey and spread the light between your friends and family and all around Braunschweig, Germany and Europe, always remember and never forget. Now no one can forget my family in Braunschweig because of you and we will be thankful for that for the rest of our lives. You should be proud of your actions, I know that your families are.

P.S looking forward to see you soon in Israel

neue Streitschlichter! Streitschlichterausbildung 2019

Unparteilichkeit, eigene Konflikterfahrungen, das Widerspiegeln von Gefühlen, Einfühlungsvermögen und aktives Zuhören…Themen mit denen sich die SchülerInnen in der Streitschlichterausbildung letzte Woche auseinandergesetzt haben.

Nach einem gemeinsamen Frühstück haben wir uns in dieser Woche intensiv mit der Mediation auseinandergesetzt. Dabei lernten die SchülerInnen vorerst welche Grundhaltung als StreichtlicherIn notwendig ist um einen Streit zu schlichten und den Streitbeteiligten wertschätzend und lösungsorientiert entgegenzutreten. Darauf aufbauend folgten die 5 Phasen der Mediation, welche erst in der Theorie miteinander besprochen wurden und anschließend in der Praxis, mit Hilfe von Rollenspielen, von den SchülerInnen erprobt wurden. So eigneten sich die SchülerInnen ein umfassendes Wissen darüber an, was in der Einleitung eines Gesprächs wichtig ist, die Sichtweisen der Konfliktparteien zusammen zu fassen, sich einzufühlen und zu verstehen, Motive und Gefühle des Streits herauszufinden, Problemlösungen zu finden welche möglichst beiden Konfliktparteien gefallen und eine gemeinsame Vereinbarung zu finden.

Alle 12 SchülerInnen haben die Schreitschlichterausbildung erfolgreich abgeschlossen. Wir sind stolz und freuen uns darauf, unseren frisch ausgebildeten StreitschlichterInnen Konflikte anvertrauen zu können, dessen Lösungen ganz sicher zu einem guten Schulklima untereinander beitragen werden.

Wir bedanken uns bei Pastor Ebel der evangelischen Freikirche Querum, in dessen Räumlichkeiten unsere Ausbildung zum wiederholten Male stattfinden konnte.